Das tollste an einem eigenen Camper, Dachzelt oder Wohnwagen ist für viele die Flexibilität. Einfach losfahren, wohin man will und das zu jeder Zeit. Camping – und Stellplätze gibt es wie Sand am Meer. Auch wenn gerade ein regelrechter Camping-Boom herrscht, findet man immer noch irgendwo einen Platz. Das habe ich bei meinem spontan Ausflug in die Berge an diesem Wochenende direkt mal getestet – auf zum Camping im Karwendel.

Wenn ich Lust auf einen Aktiv-Camping Trip habe, dann suche ich mir zuerst eine schöne Region aus, in der ich Biken oder Wandern kann. Oft habe ich auch direkt schon eine ganz genaue Tour im Kopf die ich unbedingt machen möchte. Erst dann schaue ich nach möglichen Stell- oder Campingplätzen in der Nähe. Anders herum kommt es fast nie vor, außer es geht zum Gardasee 😉 Da suche ich gezielt erst nach Stellplätzen, die sind im Sommer gerne voll und je nachdem wo ich einen Platz bekomme, plane ich dann meine Mountainbike Touren und Wanderungen.

Stellplatz finden – Aber wie?

Für die Recherche nach geeigneten Plätzen nutze ich verschiedene Tools. Oftmals starte ich mit der App Park4Night, denn da ist wirklich alles eingetragen. Vom kleinen Wanderparkplatz bis hin zum 4 Sterne Campingplatz. Neben Park4Night gibt es aber auch viele andere Apps die dir Stellplätze in der gewünschten Region anzeigen. Die meisten sind kostenlos nutzbar.

Wenn ich über eine der Stellplatz-Finder Apps nichts passendes finde, dann öffne ich Google Maps. Oftmals findet man da Hinweise auf einen Parkplatz auf dem man Campen darf, der aber in den Stellplatz Apps nicht hinterlegt ist. Gerade in Touristischen Regionen, wie im Karwendel macht es Sinn einen Blick in Google Maps zu werfen.

Camping im Karwendel

Zu guter Letzt gibt es immer noch die Möglichkeit vor Ort zu Fragen ob man ein, zwei Nächste auf dem Parkplatz vom örtlichen Wirt stehen darf. Dies ist fast immer möglich, vorallem wenn man am Abend bei ihm einkehrt und was isst. So kann man direkt 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen. Lecker Essen und das Bett direkt vor der Tür, so kann man auch mal einen Wein mehr trinken.

Stellplätze im Karwendel

Ich wollte unbedingt zum Biken ins Karwendel. Die Touren waren geplant, mein Rad war bereit und der Rucksack gepackt. Über Park4Night und die anderen Stellplatz Apps habe ich direkt zahlreiche Plätze gefunden. Ein zusätzlicher Blick auf Google Maps zeigte mir sogar noch einen weiteren Stellplatz an, der in keiner der Apps hinterlegt war. Zudem lag dieser direkt am Startpunkt meiner Touren. Also fuhr ich einfach los, ohne Reservierung, ohne genauen Plan wo ich heute Nacht stehen werde. Aber ich wusste von mindestes einem Stellplatz, an dem man immer einen Platz bekommt. Auf den könnte ich Notfalls ausweichen, auch wenn dieser noch 20 km vom Startpunkt meiner Touren entfernt ist.

Am Ziel angekommen hatte ich aber sogar die Qual der Wahl. Alle Stellplätze die ich zuvor ausfindig gemacht habe, waren frei. Ich entschied mich für den nächsten an meinem Startpunkt. Den Platz, den ich zuvor auf Google Maps gefunden habe. Ein Parkplatz am Rande von Scharnitz. Für 9 Euro kann man hier 24 Stunden parken. Zwar ist das Aufbauen eines Vorzelts nicht erlaubt und es gibt keine Versorgung (Strom/Wasser/Sanitär) aber ich stehe alleine hier mit Ferdi.

Nebenan gibt es eine Banger Anlage, daher ist es tagsüber auch ziemlich voll auf dem großen Kiesplatz. Aber am Abend hat man hier seine Ruhe. In der Ortsmitte, wo sich auch 2 Restaurants befinden, ist man in 10 Gehminuten. Gleich 3 Tankstellen, mit Einkaufsmöglichkeiten, Backshop und Sanitär erreicht man in 5 Minuten. Ansonsten kann man auf diesem Platz die Sonne von früh bis spät am Abend genießen, bevor Sie hinter den zackigen Felsen des Gebirges untergeht.

Als Alternative gäbe es in Scharnitz noch die Möglichkeit bei einer Tankstelle zu stehen. Für 5 Euro darf man hier übernachten und die örtlichen Sanitäranlagen nutzen. Die Mitarbeiter der Tankstelle sind sehr freundlich. Ich war dort aber nur zum Tanken, denn der Diesel ist in Österreich einfach günstiger 🙂

Straße Karwendel

Weitere Alternativen im oder am Rande des Karwendels

Stellplatz Mittenwald
– Stellplatz am Sylvensteinspeicher
Campingplatz Isarhorn
Campingplatz Tennsee

Alle Wander- und Parkplätze entlang des Karwendels sind seit diesem Jahr nur von 06-22 Uhr geöffnet. Parken und nächtigen ist daher nun offiziell nicht mehr erlaubt. Wobei große Teile des Karwendels sowieso Naturschutzgebiet sind und dort das parken und nächtigen im Van sowieso nicht erlaubt ist.

Karwendelcamp Scharnitz – so einfach ist Camping im Karwendel

Ich wollte 2 Touren im Karwendel machen und daher blieb ich eine weitere Nacht in Scharnitz. Für den Abend war allerdings ein starkes Gewitter mit viel, viel Regen angesagt und ich wollte gerne Grillen. Daher beschloss ich kurzerhand auf den 150m entfernten Campingplatz Karwendelcamp umzuziehen. Für 20,80 € (1 Van/ 1 Person + Kurtaxe) zwar kein Schnäppchen. Aber ich spare mir das Essen gehen, bekomme eine heiße Dusche und stehe bei dem Wetter nicht so exponiert.

Camp Karwendel

Der Campingplatz ist wirklich sehr klein, für einen reinen Erholungsurlaub würde ich nicht herkommen. Aber für Aktiv-Urlauber mit Reisemobil absolut zu empfehlen. Man hat alles direkt vor Ort was man braucht. Mit einem Transponder bekommt man Zugang zu den Einfahrtsschranken, der auch gleichzeitig Zutritt für das Sanitärgebäude gewährt. Die Anlagen sind sehr modern und sauber, ein Snackautomat versorgt einen mit Notfall Proviant. Ein Restaurant hat der Platz nicht, aber samstags gibt es bei gutem Wetter eine BBQ Night. Des weiteren verfügt der Platz über einen eigenen Radverleih (hier bekommt man wirklich gute Bikes, E-Bikes und Kinderräder), Free WiFi und natürlich Strom an den Stellplätzen.

Fazit zum Camping im Karwendel

Trotz Ferienzeit und bestem Wetter bekommt man im Karwendel auch spontan einen Platz. Allerdings sollte man autark stehen können und nicht allzu hohe Anforderungen stellen. Wobei ich ziemlich Happy war: Umgeben von hohen Bergen und nach der Tour einfach nur gemütlich mit einem Bier da sitzen und nicht noch nach Hause fahren müssen. Auch wenn mein gemütliches Sitzen zu kurz kam; Bei meiner Ankunft am Campingplatz fing es an zu regnen. Der Wetterbericht hatte recht mit seiner Vorhersage. Blitz, Donner und heftiger Platzregen wechselten sich die gesamte Nacht ab. Aber! Pünktlich zum Kaffee am Morgen kam die Sonne wieder raus. Es war Zeit für eine 2. unvergessliche Tour im Karwendel.

2 Comments

  1. Ich bin wirklich sehr gerne rund ums Karwendel unterwegs und sehr froh, dass ich so nah dran wohne, dass ich mir gar nicht erst Gedanken ums Camping machen muss. Ist einfach eine sehr schöne Gegend. 🙂

    • Hallo Christine,
      oh wow. Jetzt bin ich tatsächlich etwas neidisch 😉 Ich liebe das Karwendel auch sehr!
      Bist du denn aus der deutschen Ecke oder schon aus Österreich?

      Liebe Grüße,
      Ricarda

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