Am vergangenen Wochenende zog es mich mal wieder ins wunderschöne Altmühltal. Bei meinem ersten Besuch an der Altmühl, vor 2 Monaten, hat es mich echt von den Socken gehauen. Im Positiven Sinne! Die markanten Felsen die vereinzelt aus den tiefen Wäldern herausstechen; Die schönen Gewässer linker und rechter Hand der Altmühl; Endlose Wander- und Bike-Pfade durch wunderschöne und abwechslungsreiche Umgebung! Dazu bietet das Altmühltal etliche Highlights die es zu bestaunen und entdecken gibt. Gespickt mit alten Burgen und Pfaden aus früherer Zeit reist man im Altmühltal auch immer ein bisschen durch die Geschichte.

So war ich zuletzt im geografischen Zentrum Bayerns und fuhr mit meinem Rad über einen alten römischen Wall. Dieses Mal ging es für mich nicht nur einige Kilometer weiter Süd-Östlich, Flussabwärts der Altmühl. Sondern auch in der Geschichte einige hundert Jahre weiter, in die Zeit der Kelten. Auf deren Wall ich einen Teil meiner Wanderung zurücklegte.

Meine Wanderung plante ich bereits Zuhause, wie immer mit der Komoot App. Da ich nur einen Tag bleiben würde, wurde die Tour ganz schnell ganz schön lang. Nachdem ich alle wichtigen “HAVE-TO-SEE” & “PLACES-TO-BE” Orte in meine Wanderroute eingebunden habe spuckte mir die App eine 30 km lange Tour aus. Kurze Zweifel ließen schnell nach, da die Orte auf der Tour einfach alle mitgenommen werden wollten.

Wandern im Altmühltal
Wandern im Altmühltal

So stiefelte ich ganz gemütlich an meinem Stellplatz, direkt an der Altmühl los. Die ersten Kilometer weiche ich der Altmühl nicht von der Seite. Direkt am Wasser entlang geht es flussabwärts, bis ich den idyllischen Ort Essing und damit auch das erste Highlight erreiche.

1. Highlight – Holzbrücke “Tatzelwurm” in Essing

Ein sehr bekannter Insta-Fotospot ist diese Spannbandbrücke, die im Jahre 1986 für Wanderer und Radfahrer errichtet wurde. Wunderschön schlängelt sich die 189,91 m lange Brücke über den Main-Donau-Kanal. Sie war sogar 20 Jahrelang die längste Holzbrücke in Europa, bevor Sie 2006 von der Holzbrücke “Drachenschwanz” in Thüringen abgelöst wurde.

Wandern im Altmühltal

Doch so einige Tücken haben Holzbrücken an sich; Bei nässe wird es sehr rutschig! Ich hatte an dem Tag aber Glück mit dem Wetter und habe einen sonnigen, heißen Tag erwischt. Somit stellte die Begehung des Tatzelwurms für mich keine Gefahr dar . Natürlich versuchte ich mich auch im fotografieren, aber der beste Fotoplatz war natürlich schon belegt und vor mir lagen noch einige Kilometer. Für weitere 4 Kilometer folgte ich der Altmühl über den Panoramaweg, bevor sich der Weg vom Fluss entfernt und in der Wald hineinführt. Ich folge weiterhin der Beschilderung des Altmühl Panoramaweges und gelange über einen kleinen Steig und ein paar Stufen hinauf zum nächsten Highlight.

2. Highlight – Auf den Spuren der Kelten

Sofort erkennt man, dass man auf etwas “Altem” läuft. Der Weg ist steinig, schmal und führt durchgehend etwas höhergelegen als die Umgebung. Ich befinde mich auf dem Keltenwall Wanderweg, hier sah es vor über 2000 Jahren wohl noch etwas anders aus. Der lange Wall schütze damals die keltische Stadt Alkimoennis und seine Einwohner vor den Feinden. Was sich hier wohl alles noch im Boden finden lässt?!

Wandern im Altmühltal
Altmühltal Wandern

Ich verabschiede mich rasch von dem archäologischen Abenteuer als ich die erste Infotafel entdecke. Auf dem Weg komme ich an weiteren Informationsschildern vorbei, die über den Wall berichten. Die gesamten 4 km über den Wall treffe ich keinen einzigen Menschen. Doch die Stille und Gemütlichkeit wird kurz vor den nächsten Highlights für eine ganze Weile unterbrochen.

3. Highlight – Der Donaudurchbruch

Ein wenig verwundert bin ich schon. So plötzlich wie der Keltenwall begann hört er auch wieder auf und ich stehe an einer vollen Kreuzung. Das ist ja fast wie beim Feierabendverkehr in einer Großstadt. Aber klar: Hier geben sich einige schöne Touristische Ziele die Klinke in die Hand. Einen kurzen Abstecher zum Donaudurchbruch mache ich aber. Und in Verbindung mit einer Brotzeit hoch über der Donau, bekommt das Ganze noch eine kulinarische Note.

Altmühltal Wandern

Da mir hier aber dann doch irgendwann zu viel los ist, beschließe ich rasch weiter zu gehen. Denn am nächsten Highlight wird nicht weniger los sein. Übrigens, du kannst auch mit dem Schiff einen Teil der Route und dann sogar zwischen dem Donaudurchbruch hindurch fahren.

4. Highlight – Kloster Weltenburg

Hoch über der Donau führt ein kleiner Pfad direkt zu den Treppen die auf Höhe des Klosters hinunter an die Donau führen. Vorbei an zahlreichen wunderschönen Plätzen mit tollem Ausblick. Ein wenig schockiert bin ich über die braune Farbe der Donau, dass muss wohl am starken Regen der letzten Tage gelegen haben. Ein letzter Schnappschuss vom Kloster von oben und ich folge erneut den Menschenmengen hinab zum Klosterweg. Hier hat man erneut tolle Ausblicke auf Kloster Weltenburg, das man mit einer kleinen Holzbootfahrt erreichen kann.

Kloster Weltenburg
Wandern im Altmühltal

Ich lasse die Überfahrt und eine Besichtigung des Klosters aus und folge meiner Route entlang der Donauschleife bis hin zum Ort Stausacker. Mittlerweile folge ich der Beschilderung des Jakobsweges, die mich leider einige hundert Meter über Teerstraßen führen. Aber recht schnell zweigt der Weg ab, in den Wald und dank des vielen Regens in der letzten Zeit auch in Mückenterrain. Diese kleinen Mistviecher fühlen sich in den Pützen auf den Waldwegen einfach zu wohl. Scheinbar finden Sie mich auch gar nicht so schlecht, denn auf den folgenden 8 Kilometern werde ich diese Plagegeister nicht mehr los. Bis ich eine Flasche “Anti-Mücke” später am nächsten Highlight ankomme.

5. Highlight – Waldkapelle im Nirgendwo

Zugegebenermaßen waren der Weg vom Kloster Weltenburg bis zu der kleinen Waldlichtung und der Kapelle eher unspektakulär. Was aber keineswegs am Weg selber lag, sondern viel mehr an meinem Tempo. Ich bin wahrlich vor den Mücken davon gerannt. Besser gesagt: ich habe es versucht. Bin Sie aber erst wieder in der Sonne losgeworden und auch leider nur kurz. Darum hielt ich mich auch etwas länger in der Waldkapelle auf. Denn da hatten die Blutsauger Hausverbot 😉

Wandern im Altmühltal

Der Ort ist ganz schön mystisch und sogar ein wenig gruselig. Aber es scheinen regelmäßig Leute zum Beten und Kerzen anzünden vorbei zu kommen. Außer mir war jedoch sonst niemand an oder geschweige denn, in der Nähe der Kapelle. Die ersten Wanderer treffe ich erst 4 km später. Denn dann treffe ich wieder auf den Altmühltal Panoramaweg und folge ihm die letzten Kilometer. Erst Flussaufwärts, bis zur nächsten Brücke, denn ich muss auf die andere Uferseite. Dann den gleichen Weg Retoure. Aber dazwischen gibt es noch ein weiteres Highlight, welches ich mir nicht entgehen lasse.

6. Highlight – Das Kletterparadies “Kastlhänghöhle”

Mein zweiter Ausflug ins Altmühltal und wieder einmal stehe ich vor einer Höhle. Aber diese hier ist ganz anders, als die Arndthöhle, die ich in Kipfenberg besichtigt habe. Diese hier liegt überirdisch in einer riesigen Felswand. Genauer gesagt sind es sogar 2 Höhlen, die durch einen schmalen, ziemlich hohen Gang miteinander verbunden sind. Wenn man sich so umsieht könnte man meinen, man steht in einer riesigen Kathedrale. Diese Höhle existiert bereits seit über 15.000 Jahren, schon die Jäger in der Steinzeit haben hier Brotzeit gemacht. Also genehmige ich mir auch einen kleinen Bissen und schaue den vielen Kletterern eine Weile zu, die sich an den Felswenden hinauf hangeln.

Wandern im Altmühltal
Höhle

Die letzten 2 Kilometer dieser langen, sehr abwechslungsreichen und geschichtsträchtigen Wanderung laufe ich erneut entlang der Altmühl. Tatsächlich habe ich sogar das Glück, dass ich endlich mal ein vorbeifahrendes Schiff sehen kann. Denn auf diesem Teilstück der Altmühl befindet sich gleichzeitig auch ein Teil des Main-Donau-Kanals. Zahlreiche Schiffe passieren hier um alles Mögliche von A nach B zu transportieren. Als ich an meinen Stellplatz ankam, war ich tatsächlich so richtig platt. Die Sonne brannte den ganzen Tag, auch wenn die Wege überwiegend im schattigen Wald verliefen, bekam ich rote Schultern. Die Sonnencreme kam wohl unter dem ganzen Autan nicht so gut zur Geltung. Ich würde diese Tour aber trotz unzähliger Mückenstiche genau so jederzeit wieder gehen!

Meine Highlight-Wanderung im Altmühltal zum Nachwandern

Ich kann diese Wanderung absolut Jedem empfehlen, der gut zu Fuß unterwegs ist. Zwar hat die Tour nur wenige Höhenmeter die es zu überwinden gilt. Aber durch die Länge und die zahlreichen Highlights unterwegs ist es eine Ganztagestour. Genügend Verpflegung und Wasser solltest du unbedingt mitnehmen, denn unterwegs gibt es keine direkte Möglichkeit zur Einkehr.

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