Bestimmt kennst du die gelben Wanderschilder, die dir den Weg zum nächsten Gipfel oder der nächsten Alm zeigen. Auf bekannten Wegen lassen wir Sie gerne unbeachtet, links liegen. Umso wichtiger sind Sie auf unbekannten Wegen. Damit du den Richtigen und für dein Leistungsvermögen passenden Weg wählst. Was dir die Schilder mit ihren Farben, Zahlen und Symbolen sagen, erkläre ich dir im Beitrag.

Bergweg Kategorien

Grundsätzlich werden Wanderwege in 3 verschiede Schwierigkeitskategorien eingeteilt. Wie du es wahrscheinlich von Skipisten kennst, werden auch die Wanderwege in blau, rot und schwarz kategorisiert. Dabei steht blau für einfache Wege, Rot für mittelschwer und schwarz für die schweren Wege. Diese Farben sind als Punkte auf den gelben Schildern zu finden. Sie stehen immer vor dem jeweiligen Ziel. Dies kann eine Hütte, ein Gipfel oder ein Ort sein.

Neben diesen Angaben findet man auf den gelben Schildern mit schwarzer Schrift oft auch die Wegnummer und den Weghalter. Oftmals die jeweilige DAV Sektion, die sich um die Pflege des Weges kümmert. Zusatzinformationen werden anhand Piktogrammen dargestellt. So erkennst du ob es auf der Route oder am Ziel z.B. einen Aussichtspunkt oder eine Einkehrmöglichkeit gibt.

Achtung! Alle Angaben wie z.B. Schwierigkeit und Zeit gelten für “normale” Weg Verhältnisse. Nässe, Regen und Schnee können die Schwierigkeit enorm erhöhen. Gleiches gilt auch für Lawinenabgänge oder Steinschläge. Dadurch kann es auch passieren, dass Wege komplett gesperrt sind.

Die Bergwegklassifikation

WegMarkierungTechnische SchwierigkeitAnforderungen
Bergweg (leicht)BLAU– leicht
– allgemein Zugänglich
– geringe Steigungen/Gefälle
keine besonderen Erfahrungen notwendig
Bergweg (mittel-schwierig)ROT– mittel-schwierig
– überwiegend schmal und oft steil
– kurze versicherte Geh- und Kletterpassagen möglich
– geübte Bergwanderer, gute körperliche Verfassung
– Trittsicherheit
– Bergausrüstung (mind. Anforderungen)
Bergweg (schwierig)SCHWARZ– schmal/ steil/ ausgesetzt (Absturzgefahr)
– längere versicherte Geh- und Kletterpassagen
– gute alpine Erfahrung
– gute Kondition
– Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
– angepasste Bergausrüstung
TalwegeGELB– leicht
– talnah
– keine Absturzgefahr
keine besonderen Erfahrungen notwendig
Diese Klassifikation gilt für die bayerischen Alpen (ausgenommen Allgäu)

Die SAC Skala

DIE SAC SKALA (SAC-Berg- und Alpinwanderskala) wurde 2002 durch den Schweizer Alpen-Club (SAC) eingeführt. So wie du es vielleicht schon von der Singletrail Skala vom Mountainbiken kennst, werden die Grade in Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Von T1 (leicht) bis T6 (schwer). In diesem Fall steht das T für “Trekking”

GradWeg/GeländeAnforderungen
T1
Wandern
– Weg gut gebahnt
– exponierte Stellen sehr gut gesichert (falls vorhanden)
– Keine
– auch mit Turnschuhen geeignet
– Orientierung problemlos, in der Regel auch ohne Karte möglich
T2
Bergwandern
– Weg mit durchgehendem Trassee
– Gelände teilweise steil
– Absturzgefahr nicht ausgeschlossen
– Etwas Trittsicherheit
– Trekkingschuhe sind empfehlenswert
– Elementares Orientierungsvermögen
T3
anspruchsvolles Bergwandern
– Weg am Boden nicht unbedingt durchgehend sichtbar
– Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein
– Hände fürs Gleichgewicht (eventuell notwendig)
– Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr
– Geröllflächen und weglose Schrofen
– Gute Trittsicherheit
– Gute Trekkingschuhe
– Durchschnittliches Orientierungsvermögen
– Elementare alpine Erfahrung
T4
Alpinwandern
– Wegspur nicht zwingend vorhanden
– An gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen
– Gelände bereits recht exponiert
– heikle Grashalden, Schrofen, einfache Firnfelder und apere Gletscherpassagen
– Vertrautheit mit exponiertem Gelände
– Stabile Trekkingschuhe
– Gewisse Geländebeurteilung und gutes Orientierungsvermögen
– Alpine Erfahrung
T5
anspruchsvolles Alpinwandern
– Oft weglos
– Einzelne einfache Kletterstellen
– Exponiert, anspruchsvolles Gelände
– steile Schrofen, Apere Gletscher und Firnfelder mit Ausrutschgefahr.
– Bergschuhe
– Sichere Geländebeurteilung und sehr gutes Orientierungsvermögen
– Gute Alpinerfahrung im hochalpinen Gelände
– Elementare Kenntnisse im Umgang mit Pickel und Seil
T6
schwieriges Alpinwandern
– Meist weglos
– Kletterstellen bis II
– Häufig sehr exponiert
– heikles Schrofengelände, apere Gletscher mit erhöhter Ausrutschgefahr
– Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen
– Ausgereifte Alpinerfahrung
– Vertrautheit im Umgang mit alpintechischen Hilfsmitteln

Die Wegezeit

Fast immer wird auch die Zeit bis zum Ziel angeschrieben. Dabei wird häufig auf Grundlage der DIN 33466 gerechnet. Die Alpenvereine kommen so auf ca 300hm/Std im Aufstieg – 4km/Std in der Ebene und 500hm/Std im Abstieg. Bei anspruchsvollen Wegen mit Klettersteigen wird die ausgeschriebene Zeit nach oben angepasst. Längere Gehzeiten werden auch bei Wegen mit hohem Aufkommen, z.B. Familien- und Themen Wegen angegeben.

Mich interessiert brennend, auf welchen Wegen du gerne wanderst? Bist du vielleicht sogar schon auf einem T5 unterwegs gewesen? Teile doch gerne deine Erfahrungen mit mir!

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