Mir kommen die Tränen, wenn ich an mein letztes richtiges Abenteuer denke. Es war sogar das bisher Größte und ich muss gestehen, damit habe ich mir (m)einen Lebenstraum erfüllt! Fleißig like, kommentiere und teile ich Beiträge und Blogs anderer Norwegen-Reisender. Denn genug von der wilden und gleichzeitig sanften Natur habe ich auch nach dem 3. Norwegen-Trip nicht!

Wandern Norwegen

Die meisten Bilder die mir im Kopf rumschwirren, wenn ich an “Urlaub in Norwegen” denke, entstanden nicht an einem der zahlreichen Touristenmagnete wie den Trollstigen oder dem Geiranger-Fjord; Sondern auf den teilweise ziemlich einsamen Wanderung durchs Fjell. Meine 5 eindrucksvollsten Touren, die ich während meiner Reise unternommen habe, will ich natürlich mit dir Teilen. Und da war auch wirklich alles dabei: Leicht, Kurz, Schwer, im hohen Norden, durch Eis und Schnee. Aber Eines hatten alle Touren gemein: die unendliche Weite der Natur Norwegens.

Wandern in Norwegen

Wandern in Norwegen bedeutet Wandern auf unzähligen einsamen Pfaden, entlang rauschender Flüsse und gigantischen Wasserfällen. Wandern in Norwegen bedeutet auch: regelmäßige Rentierbegegnungen unterwegs. Wenn du Glück hast streift sogar ein Elch deinen Weg. Zudem lauern Unmengen an Mücken in den tiefen Wäldern. Wandern in Norwegen bedeutet auch immer; Beeren bis zum abwinken. Ob Heidelbeeren, Moltebeeren oder Blaubeeren.. Sie wachsen einfach überall. Was bietet sich da besser an, als ein Blaubeerpfannkuchen zur Stärkung. 😛

Wanderung zum Treriksröset – Die Geschichtsträchtige

Meine allererste Wanderung meines Urlaubs startete nach 3 Tagen on the Road aus Finnland heraus. Ich hatte diese Tour im Vorfeld als “Optional” eingeplant, da ich noch nicht sicher war, welche Route nach Norwegen ich nehme und ob ich überhaupt am Startort vorbeikomme. Aber nach 3 Tagen hinterm Steuer war es an der Zeit für Bewegung. Auch wenn das Wetter, mit Sturm und ungemütlichen Temperaturen um die 5 Grad nicht gerade mein Wunsch-Wetter für eine Fjell Wanderung war. Ich musste einfach raus!

Spätestens nach den ersten 500m und gefühlt 150 Bildern später war ich froh, dass ich losgegangen bin. Eine so abwechslungsreiche Wanderung habe ich hier in der recht kargen Landschaft nicht erwartet. Was ganz eindeutig auch an dem Weg lag; keinen Meter legte ich auch einer Forststraße zurück. Ich weiß gar nicht, wann oder ob ich dies überhaupt schonmal hatte.

Ein Highlight und gleichzeitig Ziel der Tour war das 3 Ländereck Treriksröset : Hier treffen die Grenzen Schwedens, Norwegens und Finnlands aufeinander. Eine riesige gelbe “Boje” markiert diesen Ort. Im Anschluss geht es auf gleichem Wege retour zum Startpunkt. Dabei kreuzten einige Rentier Herden meinen Weg. Natürlich gab es auch direkt die ersten Beeren als Wegzehrung 🙂

Wanderung zum Kirkeporten – Minitour am Nordkap

Die Kürzeste aber keineswegs Unspektakulär! Nach dem Trubel am Nordkap zog es mich abseits der Hauptstraße in das kleine Fischerdorf Skarsvag. So ein schnuckeliges Dörfchen, bestehend aus einer Kirche, einem kleinen Tante Emma Laden mit angrenzendem schnuckeligen Cafe und einer Hand voll typisch norwegischen Häuschen. Auch wenn der Ort auf einer kleinen Landzunge liegt und der rauen Nordsee somit Wind und Wetter ausgesetzt ist, fühle ich mich hier sehr wohl. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass sich die Sonne bei meinem Besuch kurz zeigte.

Natürlich nutzte ich das Wetterfenster für einen kleinen Spaziergang bzw einer kleinen Kraxelei über den Hügel der sich hinter dem Ort erstreckt. Dort soll es ein Felsentor geben, welches ich mir ansehen wollte. Auf dem Hinweg wurde ich von einigen Schafen und Ziegen begleitet. Die findet man in Norwegen fast genauso häufig wie Rentiere, auch auf der Straße. Mir sind sie als Wanderbegleitung aber deutlich lieber 🙂

Am Kirkeporten angekommen knipste ich ein paar Bilder und genoss die Stille und den Wind bevor ich mich auf den Rückweg machte.

Gletacherwanderung – Vom Briksdalbreen zum Haugabreen

Das war wohl die Überwältigendste Wanderung die ich jemals gemacht habe! Bisher zumindest!! Da stehe ich schon direkt zwischen den Gletschern im Nationalpark und es kommt noch … naja, eigentlich gehört hier ein “trauriger” hin. Aber da ich ja ein positiver Mensch bin kommt es noch Besser! 😉

Ich wollte keine der unzähligen Touri-Wanderstraßen gehen. Schließlich wollte ich mehr als 1 Stunde unterwegs sein und mir ungern den Weg mit anderen Menschen teilen. Etwas Kletterei und Abenteuer darf auch dabei sein. So wählte ich die laaaaange und schwere Route hinauf Richtung Haugabreen Gletscher. Die ersten 2 Km waren nicht nur physisch, sondern an der ein oder anderen Stelle auch psychisch eine echte Herausforderung für mich. Nachdem ich aber am Abend erfahren habe, das für diesen Weg extra Sherpas aus Nepal eingeflogen wurden, um diesen Steig anzulegen, fühlte ich mich besser.

Oben angekommen eröffnete sich mir eine andere Welt. Es waren sogar mehrere: Die ersten Meter streifte ich über Wiesen. Mit jedem Meter weiter wurde das Gras jedoch lichter und mehr und mehr Steine und grobes Geröll kamen zum Vorschein. Bis ich mich in einer Art Mondlandschaft befand. Umgeben von zahlreichen Gletscherzungen, die die klaren Bergseen mit eiskaltem klaren Wasser speisen.

Kurz vor meinem Ziel, dem Haugabreen Gletscher, wird es um mich herum wieder grün. Erste Büsche und Beerensträucher ragen aus dem Boden. In weiter Ferne höre ich Glöckchen, es dauert jedoch etwas, bis ich die Tiere entdecke. Eine kleine Schafsherde grast seelenruhig am Steilhang. Wie die da wohl hingekommen sind?! Selbige Frage muss ich mir einige Minuten später ebenfalls stellen: Wie komme ich da hin? Der Gletscherarm des Haugabreen ist für ein nahes herankommen zu weit zurückgegangen.

Wandern Norwegisch

Mit Blick auf 5 Gletscherarme, stapfen durch Eis und Schnee und absoluter Einsamkeit ist und bleibt diese Tour aber meine Nr. 1!

Spaziergang zum Gjuvhovd – Ein typisch norwegischer Aussichtspunkt

Wie das so bei einem Roadtrip ist: man sitzt viel am Steuer und die Landschaft zieht meistens zu schnell an einem vorbei. Um etwas zu entspannen bin ich regelmäßig rechts ran gefahren und bin einfach drauf los spaziert. Wie auch hier am Tinnsjå See im Süden Norwegens. Eine kleine Parkbucht war mein Ausgangspunkt des Rundwegs. Einfach drauf los ging ich über eine kleine Forststraße in den immer dichter werdenden Wald. Über Stock und Stein ging es ein paar hm hinauf bis zu diesem wunderschönen Aussichtspunkt hoch über dem See. In Norwegen findet man an jeder Ecke solche tollen, einsamen Ecken. Aber dieser hier war irgendwie besonders.

Über kleine Steige zum Briksdalbreen – Die Familienwanderung

Im Jostedalsbreen Nationalpark verbrachte ich 3 Tage. Am Tag nach meiner langen Gletschertour wollte ich es etwas gemütlicher angehen. Ich beschloss dem bekannten Briksdalbreen Gletscher einen Besuch abzustatten. Der Rundweg informiert unterwegs mit traurigen Erkenntnissen über Gletscher und den Rückgang nach der letzten Eiszeit. Im Sommer kann man hier auch mit den Troll-Bussen zum Gletschersee fahren. Ich wähle jedoch für den Aufstieg den Steig und gehe den Fahrweg hinunter.

Abseits der Wege hinauf zum Gletschersee gibt es Grillhütten, Schaukeln und Spielplätze für die Kleinen. Aber auch wie am Tag zuvor, komme ich dem Gletscherarm nicht mehr sehr nah. Während er auf den Bildern und Infotafeln noch bis in den Gletschersee ragt, endet er nun gute 50m oberhalb am Bergmassiv.

Wenn dir eine der Touren gefallen hat, vielleicht ja sogar mehrere. Oder du Alle nachwandern möchtest. Jedoch noch nicht weißt wie du deinen Norwegen – Urlaub planen sollst. Dann schau unbedingt auch in meinem Beitrag Norwegen Roadtrip: die schönsten 9000km in meinem Leben nach. Hier findest du allerhand nützlicher Infos zu Anreise, Fährfahrten und Maut.

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