Frühlingszeit ist Bärlauchzeit. An vielen Orten wuchert dieses grüne Kraut dann in Unmengen. Oder ist es doch eher ein Unkraut? Lass uns den Bärlauch mal genauer unter die Lupe nehmen.

Bärlauch – der aromatische Frühlingsbote

Bärlauch, auch bekannt als wilder Knoblauch oder Waldknoblauch, ist eine der ersten Pflanzen, die im Frühling aus dem Boden sprießen. Mit seinen charakteristischen, leicht zugespitzten Blättern und seinem intensiven Knoblauchgeschmack ist er bei Feinschmeckern und Naturfreunden gleichermaßen beliebt.

Bärlauchtrail

Wann und vor allem Wo findet man Bärlauch?!

Die Bärlauch Saison beginnt im April, die ersten zarten Blätter zeigt er meistens bereits im März. Wenn er anfängt zu blühen, dass passiert ab Mai, ist die Erntezeit zu Ende. Denn dann verlieren die Blätter stark an Aroma.

Man findet ihn in Europa, Nordamerika und Asien. Dort wächst er bevorzugt in feuchten Wäldern und an Flussufern. Meistens bedeckt er dort am Boden häufig gleich größere Flächen. Seine Verbreitung hat in den letzten Jahrzehnten aufgrund der zunehmenden Beliebtheit in der Küche und als Heilpflanze stark zugenommen. Im Norden Deutschlands dagegen wächst er eher selten und wird dort auch teilweise als gefährdet eingestuft.

Die Verwendung von Bärlauch in der Küche

Bärlauch ist eine vielseitige Zutat in der Küche und kann auf verschiedene Weise verwendet werden. Seine Blätter können roh als Salat oder als würzende Zutat in Dips und Saucen verwendet werden. Auch als Pesto oder Suppe ist Bärlauch ein beliebtes Gericht. Sein intensiver Geschmack macht ihn zu einem perfekten Begleiter von Pasta, Kartoffeln oder Fisch.

Auch als Heilmittel macht Bärlauch eine gute Figur

Bärlauch wird aufgrund seiner Heilwirkung seit Jahrhunderten in der Volksmedizin eingesetzt. Er soll bei Verdauungsbeschwerden, Bluthochdruck und zur Stärkung des Immunsystems helfen. Außerdem wirkt er entzündungshemmend und antibakteriell.

Die richtige Pflücktechnik

Um die Bestände zu schonen, solltest du pro Bärlauch-Pflanze möglichst immer nur ein Blatt ernten. Damit du im nächsten Jahr dann wieder Bärlauch ernten kannst ist es wichtig, nur das Blatt zu ernten und den Stiel im Boden zu lassen. In Naturschutzgebieten darfst du Bärlauchblätter generell nicht pflücken.

Achtung – Verwechslungsgefahr

Beim Sammeln ist Vorsicht und vor allem Pflanzenkenntnis geboten: Bärlauch ist leicht mit Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und Aronstab zu verwechseln. Dies sind teilweise sehr giftige Pflanzen. Maiglöckchen lösen Übelkeit und Erbrechen aus. Herbstzeitlose und Aronstab enthalten Colchicin – schon der Verzehr eines Blattes kann tödlich sein. Besonders tückisch: Bärlauch wächst oft in unmittelbarer Nähe seiner gefährlichen Doppelgänger.
Zur Unterscheidung empfehle ich dir den Reibetrick: Steigt dir beim Zerreiben der Blätter der charakteristische Knoblauchduft in die Nase, handelt es sich um Bärlauch.

Bärlauch

Bärlauch Kaiserschmarrn – der Hüttenklassiker mal anders

Das brauchst du für 2 Portionen

3 Eier
150ml Mandelmilch
150g Vollkorn-Dinkelmehl
100g Bärlauch
50g Bergkäse
etwas Parmesan zum garnieren

So bereitest du ihn zu

Zuerst trennst du die Eier und pürierst das Eigelb mit dem Bärlauch, der Milch ganz fein.
Nach und nach kannst du dann das Vollkorn-Dinkelmehl einrühren. Als nächsten Schritt schlägst du das Eiweiß steif und hebst es unter die Bärlauch-Mehl-Masse.
Zerkleinere dann den Bergkäse und mische ihn ein.
Gebe die Masse in eine eingefettete, erhitzte Pfanne und lasse Diese bei mittlerer Hitze garen. Am besten klappt dies in einer Gusseisernen Pfanne 🙂
Zupfe den “Kuchen” nach dem garen mit 2 Gabeln auseinander und serviere ihn mit etwas Parmesan.

Bärlauch Kaiserschmarrn

Fazit

Bei uns in Oberbayern wächst der Bärlauch wirklich extrem gut und schnell. Am ehesten riecht man ihn, noch bevor man ihn gesehen hat. Es gibt sogar einen Trail, den Bärlauch-Trail. Umgeben von einem grünen Kräutermeer geht es hier sanfte Hügel herunter. Ich bringe jedes Jahr mindestens einmal Bärlauch von einer Wanderung oder Mountainbike-Tour mit nach Hause und mache daraus Pesto, Knödel oder eben Kaiserschmarrn.

Frühlingszeit ist Bärlauchzeit

Magst du Bärlauch auch so gerne? Dann solltest du das Kaiserschmarren- Rezept unbedingt probieren. Am besten schmeckt der Kaiserschmarrn nach einer tollen Wanderung, den Bärlauch findest du vielleicht sogar unterwegs. Auf der Tour, die ich in diesem Beitrag Auf wenig bekannten Steigen zur Krokusblüte am Heuberg beschreibe, findest du im Frühjahr an mehreren Stellen Bärlauch.

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